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Hundegestützte Interventionen

 

Kinder entwickeln zu Tieren, verstärkt zu Hunden, eine besondere Beziehung, da diese zahlreiche Bedürfnisse von Kindern bedienen können, welche für die weitere Entwicklung unentbehrlich sind. Ein frühzeitiger, strukturierter und systematisch aufgebauter Kontakt zu Tieren kann vor allem die psycho-soziale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen fördern und dient dabei der Prävention von u.a. psychischen Erkrankungen (Greiffenhagen & Buck-Werner, 2012, S. 172).

 

Paul ist ein 6 jähriger Mischlingshund der seine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen liebt. Unsere Mitarbeiterin Jana Michels (Sozialpädagogin B.A.) arbeitet mit ihm im Team für tiergestützte Interventionen. Durch eine intensive Ausbildung ist er für seinen Einsatz in unserer Praxis bestens vorbereitet und leistet wertvolle Arbeit. Paul beherrscht derzeit min. 25 Kommandos und lernt immer wieder neue dazu.

Mina, unser Neuzugang, ist ein Australian Shepherd. Sie wird von Paul viel lernen um ihn dann bei der Arbeit zu unterstützen. Derzeit schläft sie noch viel, lernt den Arbeitsablauf und die Leute kennen und genießt jede Streicheleinheit. Wenn Mina älter ist, wird sie ebenfalls eine Ausbildung zum Theraphiehund absolvieren.

 

Während der Interaktion mit den Kindern und Jugendlichen kann Paul unterschiedliche Funktionen einnehmen, welche innerhalb einer Situation veränderbar sind oder sogar gleichzeitig auftreten können. So kann er als

  • Übergangsobjekt
  • Motivationsobjekt
  • Identifikationsobjekt
  • Projektionsobjekt
  • sowie Situations-/ Sozialkatalysator

eingesetzt werden, hierzu einige Beispiele:

 

Motivationsobjekt: Die Kinder und Jugendlichen können durch die Anwesenheit des Hundes motiviert werden am Geschehen teilzunehmen und dabei gezielt zu Verhaltensweisen motiviert werden, die sie ohne die Anwesenheit eines Tieres nicht gezeigt hätten (Vernooij & Schneider, 2013, S. 152). Beispielhaft ist die ruhige Lautstärke und angemessene Kontaktaufnahme zum Hund zu nennen.

 

Identifikationsobjekt: Innerhalb der Behandlung findet die Funktion des Identifikationsobjekts ebenfalls häufig Anwendung. Dabei identifizieren sich die Kinder und Jugendlichen bewusst oder unbewusst mit dem Hund, wodurch es ihnen leichter fallen kann, eigene Schwierigkeiten zu bewältigen. Zudem dient der Hund als Modell und gibt dem Kind eine klare und unverfälschte Rückmeldung auf sein Verhalten dadurch lernt es sich angemessen zu verhalten (Vernooij & Schneider, 2013, S. 153).

 

Situations-/ Sozialkatalysator: Bei dieser Funktion wird Paul nicht aktiv in die Arbeit integriert, sondern durch die bloße Anwesenheit kann u.a. eine beruhigende und vertrauenserweckende Grundstimmung erzeugt werden. So wird zum Beispiel mit Hilfe des Hundes ein erster Gesprächseinstieg ermöglicht. Die anwesenden Kinder und Jugendliche haben dadurch nicht das Gefühl alleine im Mittelpunkt zu stehen, denn die Aufmerksamkeit wird zu Beginn auf den Hund gerichtet. Dies fördert u.a. die Kontaktaufnahme und das Vertrauen (Vernooij & Schneider, 2013, S. 152 f.).

Neben den unterschiedlichen Funktionen gibt es verschiedene Bereiche, die mit Pauls Unterstützung gefördert und verbessert werden können. Neben der kognitiven Ebene wird dabei die sinnliche, affektive und motorische Ebene der Kinder und Jugendlichen angesprochen.